AQUA DEST. – Demineralisiertes Wasser (VE-Wasser)
Beschreibung
Entmineralisiertes Wasser, auch als demineralisiertes bzw. vollentsalztes Wasser (VE-Wasser) oder deionisiertes Wasser bezeichnet, ist hochreines Wasser, dem die im normalen Leitungswasser vorkommenden Salze – die als Anionen und Kationen gelöst sind – gezielt entzogen wurden.
Unsere moderne, mehrstufige Wasseraufbereitungsanlage ist in der Lage, hochreines deionisiertes Wasser mit einer zur Destillation vergleichbaren Qualität herzustellen. Dieses Wasser kommt vor allem in anspruchsvollen technischen Anwendungen der Heizungs- und Kältetechnik zum Einsatz.
Hauptanwendungen:
- Herstellung der Glysofor Kälte- und Wärmeträgerflüssigkeiten (gebrauchsfertige Mischungen in allen Konzentrationen, z. B. Glysofor N oder Glysofor L).
- Befüllung und Nachspeisung von Heizungsanlagen gemäß VDI 2035.

Produktspezifikation für demineralisiertes Wasser (Auszug)
| Parameter | Einheit | Ergebnis |
|---|---|---|
| el. Leitfähigkeit | µs/cm | <0,1 |
| pH-Wert | – | 6,5-8,5 |
| Chlorid | mg/l | <0,01 |
| Nitrat | mg/l | <0,002 |
| Sulfat | mg/l | <0,001 |
| Magnesium | mg/l | <0,02 |
| Natrium | mg/l | <0,05 |
| Nitrit | mg/l | <0,002 |
| SiO2 | mg/l | <0,01 |
| Gesamthärte | °dH | <0,01 |
Beispiele für verschiedene Wasserqualitäten
| Bezeichnung | elektrische Leitfähigkeit |
|---|---|
| Gereinigtes Wasser (purified water) | 1-50 µS/cm |
| Reines Wasser (pure water) | 1,0-0,1 µS/cm |
| Hoch reines Wasser (Ultra-pure water) | <0,1 µS/cm |
Weitere gebräuchliche Bezeichnungen:
Destilliertes Wasser, Aqua PH5, Aquadest (aqua destillata), aqua purificata, zweifach destilliertes (bidestilliertes) Wasser (aqua bidestillata, abgekürzt auch aqua bidest oder auch Bidestillatus), demineralisiertes Wasser (aqua dem), vollentsalztes Wasser (VE-Wasser)
Verpackungsgrößen für entmineralisiertes Wasser
- 25 kg / 30 kg PE-Kanister
- 220 kg PE-Fass
- 1.000 kg IBC
- 24.000 kg im Tankwagen (TKW)
Anwendung als Heizungswasser nach VDI 2035
Die Bedeutung der VDI 2035 für moderne Heizungsanlagen
Hersteller von Heizgeräten fordern für den Garantieerhalt und einen störungsfreien Betrieb zunehmend eine Füllwasserqualität entsprechend der VDI-Richtlinie 2035. Diese Richtlinie beschreibt den Stand der Technik für die Wasserqualität von Warmwasser-Heizungsanlagen und dient der Vermeidung von Schäden durch Korrosion und Steinbildung.
Durch die technische Weiterentwicklung sind moderne Heizsysteme, insbesondere Gas- oder Öl-Thermen, immer kompakter und effizienter geworden. Gleichzeitig stellen diese Konstruktionen deutlich höhere Anforderungen an das Heizungswasser, da sie wesentlich sensibler auf Sauerstoffeintrag und Härtebildner im Füll- und Ergänzungswasser reagieren.
Die Einhaltung der VDI 2035 ist bei der Errichtung oder Sanierung von Heizungsanlagen verpflichtend, da auch die Norm DIN EN 12828 („Heizungsanlagen in Gebäuden“) auf deren Anforderungen verweist.
Ursachen und Folgen der Steinbildung in Heizungsanlagen
Wenn heizungsunbehandeltes Wasser auf heiße Oberflächen trifft, können die enthaltenen Erdalkali- und Hydrogencarbonat-Ionen als Kalk ausfallen. Dieser Feststoff, bekannt als Kesselstein, setzt sich auf Wärmeübertragungsflächen ab und wirkt wie eine Isolierschicht.
Folgen von Steinbildung:
- Reduzierte Heizleistung und erhöhter Energieverbrauch.
- Lokale Überhitzung, die zu Spannungsrissen und Leckagen führen kann.
- Verstopfung von Rohrleitungen und Armaturen durch abgelöste Partikel.
- Steigende Druckverluste im System.
Die VDI 2035 gibt klare Grenzwerte für die Wasserhärte vor, um Steinbildung und die damit verbundenen Schäden zuverlässig auszuschließen.
Grenzwerte für die Gesamthärte nach VDI 2035:
| Heizleistung | Härte bei bis zu 20 l/kW | Härte bei 20 bis 50 l/kW | Härte bei über 50 l/kW |
| < 50 kW | < 16,8° dH < 3 mol/m³ (bei Umlaufheizern) |
11,2 ° dH 2 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
| 50 bis 200 kW | 11,2 °dH 2 mol/m³ |
8,4 °dH 1,5 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
| 200 bis 600 kW | 8,4 °dH 1,5 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
| > 600 kW | 0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
0,11 °dH 0,02 mol/m³ |
Vermeidung von wasserseitiger Korrosion
Elektrochemische Vorgänge können metallische Werkstoffe in der Heizungsanlage zersetzen, was zu Undichtigkeiten und Funktionsstörungen führt. Gelöste Korrosionspartikel können sich zudem an Armaturen und Formstücken ablagern, den Querschnitt reduzieren und die Wärmeverteilung negativ beeinflussen.
Zur Verhinderung der Korrosion ist neben einer fachgerechten Materialauswahl vor allem eine salzarme Fahrweise entscheidend. Ist die elektrische Leitfähigkeit des Wassers sehr niedrig, wird der Korrosionsstrom gehemmt und Korrosionserscheinungen werden effektiv vermieden.
Richtwerte für den Anlagenbetrieb nach VDI 2035:
| Salzarmer Betrieb | Salzhaltiger Betrieb | |
| Elektrische Leitfähigkeit bei 25 °C | < 100 μS/cm | 100 – 1.500 μS/cm |
| Sauerstoff | < 0,1 mg/l | < 0,02 mg/l |
Der Einsatz von demineralisiertem Wasser stellt somit eine einfache, aber hochwirksame Schutzmaßnahme dar, um die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der gesamten Anlage zu sichern.
Einstellung des pH-Wertes
Nach VDI 2035 ist der pH-Wert im Anlagenwasser nach einer Betriebsphase von 8-12 Wochen zu kontrollieren und auf einen optimalen Wert von 8,2 – 9,5 einzustellen.